Anne-Laure de Chammard, Vorstandsmitglied für
den Bereich Transformation of Industry bei
Siemens Energy: „Ohne Wasserstoff oder
alternative Kraftstoffe wie e-Methanol wird es keine Energiewende geben. Wir
müssen solche neuartigen Industriezweige schnellstmöglich hochfahren. Dafür
braucht es wirtschaftlich tragfähige Geschäftsmodelle und private
Investitionen. Wegweisende Projekte wie dieses sind wichtig, um endlich vom
Reden ins Handeln zu kommen.“
Anders Nordstrøm, COO von Ørsted P2X, sagt: „Wir
bei Ørsted wollen eine Welt schaffen, die vollständig mit grüner Energie
betrieben wird, und wir glauben, dass Partnerschaften der Schlüssel zur
Beschleunigung und Entwicklung von Power-to-X-Lösungen sind, die für die schwer
zu elektrifizierenden Sektoren benötigt werden. Siemens Energy ist bereits ein
Partner von Ørsted in unseren verschiedenen Geschäftsbereichen der erneuerbaren
Energien, und ich freue mich, dass wir diese langjährige Partnerschaft nun auch
auf Power-to-X ausweiten."
Ørsteds Anlage markiert den Beginn der kommerziellen Produktion von CO2-neutralem
e-Methanol in Europa, und das mit einem bislang einzigartigen Ansatz: Anstatt
an jedem Standort maßgeschneiderte Anlagen zu bauen, dient FlagshipONE als
Blaupause – ein "Copy-and-Paste"-Modell –, das skaliert und an
anderen Standorten in Schweden und anderswo repliziert werden kann. Der
Standardisierungsansatz wurde vom schwedischen Unternehmen Liquid Wind AB
entwickelt, dem ursprünglichen Entwickler von FlagshipONE. Liquid Wind
entwickelt replizierbare Anlagen zur Herstellung von e-Fuels und plant, bis
2030 mindestens zehn Anlagen in Skandinavien zu errichten. Siemens Energy ist
als Partner von Liquid Wind maßgeblich an der Entwicklung und Fortschreibung dieses
wegweisenden Konzeptes beteiligt und liefert nun mit seinem Technologiepaket
auch die Grundlage für die Realisierung der Flagship-Anlagen.
FlagshipONE nutzt nachhaltigen Strom, um mit
Hilfe der Elektrolyseure von Siemens Energy grünen Wasserstoff herzustellen. In
einem weiteren Syntheseschritt wird Kohlendioxid aus einem nahegelegenen Biomasse-Heizkraftwerk
zugeführt. Das so gewonnene e-Methanol ist ein CO2-neutraler
Kraftstoff, der einfach zu speichern und zu transportieren ist und in modernen sogenannten
„DualFuel“-Schiffsantrieben ausschließlich oder als Beimischung zu
konventionellem Kraftstoff eingesetzt werden soll. E-Methanol leistet so einen
essenziellen Beitrag zur Dekarbonisierung der internationalen Schifffahrt, die für
drei Prozent der weltweiten CO2-Emissionen verantwortlich ist.
Nachhaltige Kraftstoffe dieser Art sind nicht
in ausreichenden Mengen verfügbar und die Kosten liegen deutlich über denen
fossiler Kraftstoffe. Hier setzt FlagshipONE an: Diese Anlage bietet die
Blaupause für
e-Methanol-Anlagen im Baukastensystem, die für ein flexibles, marktorientiertes
Hochfahren der Industrie sorgen und es ermöglichen, sehr schnell Erfahrungen zu
gewinnen. Diese können über das Digital-Twin-Konzept in die stetige
Verbesserung bestehender und neuer Anlagen einfließen. Die nächste Anlage FlagshipTWO
wird bereits von Liquid Wind entwickelt und wird mit einer Elektrolysekapazität
von 140 Megawatt dann entsprechend 100.000 Tonnen e-Methanol pro Jahr in
den Markt bringen können.