Am
11. Mai 2022 haben wir um 07:00 Uhr MESZ die Finanzzahlen für das zweite
Quartal des Geschäftsjahres 2022 veröffentlicht. Die Telefonkonferenz für
Journalisten wurde ab 08:30 Uhr MESZ live übertragen.
- Die anhaltend angespannte Situation an den globalen Beschaffungsmärkten beeinträchtigte weiterhin
das Geschäft von Siemens Energy, vor allem bei Siemens Gamesa Renewable Energy (SGRE), wodurch
deren Belastungen aus fortdauernden operativen Problemen verstärkt wurden. Aufgrund dessen berichtete SGRE im zweiten Quartal ein Angepasstes EBITA von minus 301 Mio. €.
- Die Folgen des Ukraine-Krieges führten bei Siemens Energy zu ersten geringfügigen negativen Auswirkungen in den Geschäftszahlen des zweiten Quartals.
- Der solide Auftragseingang von 7,9 Mrd. € beinhaltete einen starken Beitrag von Gas and Power (GP).
Dadurch erreichte der Auftragsbestand mit 89,3 Mrd. € einen Rekord. Gegenüber dem außergewöhnlich
hohen Vorjahreswert ging der Auftragseingang im Quartal auf vergleichbarer Basis (ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) um 27,5% zurück.
- Mit 6,6 Mrd. € nahmen die Umsatzerlöse auf vergleichbarer Basis geringfügig um 1,7% ab. Ein moderates
Wachstum bei GP wurde durch den Rückgang bei SGRE überwogen.
- Das Angepasste EBITA von Siemens Energy betrug minus 77 Mio. € (Q2 GJ 2021: plus 197 Mio. €). Ausschlaggebend war der Verlust von SGRE. Dagegen steigerte GP sein Angepasstes EBITA gegenüber dem
Vorjahresquartal stark. Das Angepasste EBITA vor Sondereffekten von Siemens Energy lag bei minus
21 Mio. €, gegenüber plus 288 Mio. € im Vorjahresquartal.
- Der Verlust nach Steuern von Siemens Energy betrug 252 Mio. € (Q2 GJ 2021: Gewinn nach Steuern von
31 Mio. €). Das entsprechende unverwässerte Ergebnis je Aktie lag bei minus 0,22 € (Q2 GJ 2021: plus
0,03 €).
- Der Free Cash Flow vor Steuern nahm sehr stark ab und betrug minus 351 Mio. € (Q2 GJ 2021: plus
433 Mio. €). Bestimmend war der Ergebnisrückgang bei SGRE, während GP einen positiven Beitrag leistete.
- Angesichts der angepassten Zielsetzung von SGRE für das Geschäftsjahr 2022 und in Anbetracht der aktuellen Herausforderungen erwartet der Vorstand für Siemens Energy im Geschäftsjahr 2022 nun Ergebnisse am unteren Ende der bisherigen Prognosespannen für die vergleichbare Umsatzerlösentwicklung
(minus 2% bis plus 3%) und die Angepasste EBITA-Marge vor Sondereffekten (plus 2% bis plus 4%).
- Der Vorstand stellt ein zunehmend herausforderndes Umfeld und steigende Unsicherheit im Hinblick auf
die Fortdauer des Ukraine-Krieges und seiner wirtschaftlichen Belastungen sowie der COVID-19-Situation
in China fest. Deshalb können weitere negative Auswirkungen aufgrund einer Verschärfung dieser Faktoren nicht ausgeschlossen werden.
Christian Bruch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens Energy AG:
„Gas and Power hat im abgelaufenen Quartal eine solide Leistung gezeigt. Das Segment erzielte ein gutes
operatives Ergebnis und einen starken Auftragseingang, trotz erster Auswirkungen der Sanktionen gegen
Russland und einer zunehmenden Beeinträchtigung der Lieferketten. Enttäuschend dagegen sind zum wiederholten Mal die Ergebnisse von SGRE, die Siemens Energy erheblich belasten. Die Situation bei SGRE hat
sich seit der letzten Gewinnwarnung weiter verschärft. Als Mehrheitsaktionär stellen wir unsere Expertise
zur Verfügung, um den Ursachen auf den Grund zu gehen und die Probleme zu bewältigen“
- Überschüssige Windenergie aus Deutschland für Großbritannien
- 1,4 Gigawatt, Versorgung von 1,5 Millionen Haushalten
- Einsparung von 16 Millionen Tonnen CO2
Siemens Energy und das
Konsortium NeuConnect haben einen Vertrag über die Lieferung eines
schlüsselfertigen Hochspannungs-Gleichstrom-Übertragungs(HGÜ)-Systems für die
erste Stromverbindung zwischen Großbritannien und Deutschland („NeuConnect-Interkonnektor“)
unterzeichnet. Die HGÜ‑Verbindung wird zwei der größten europäischen
Energiemärkte miteinander verbinden und den Stromaustausch von bis zu 1,4
Gigawatt in beide Richtungen ermöglichen – genug Energie, um 1,5 Millionen
Haushalte zu versorgen. Der Zugang zu einem vielfältigeren und nachhaltigeren
Energiemix wird die Versorgungssicherheit in beiden Ländern erhöhen. Durch die effizientere
Nutzung von erneuerbaren Energien wird die Verbindung zu einer Einsparung von
bis zu 16 Millionen Tonnen CO2-Emissionen führen. Der Auftragswert
für Siemens Energy liegt im hohen dreistelligen Millionen-Euro-Bereich, die
Buchung erfolgt für das laufende Geschäftsjahr.
- Fertigung von Elektrolyseuren für
grünen Wasserstoff im industriellen Maßstab
- 2023 Produktionsstart in neuer Anlage
am Siemens-Energy-Standort mit Kapazität im Gigawattbereich
Siemens Energy wird die industrielle
Produktion von Elektrolysemodulen in Berlin ansiedeln. Damit bringt das
Unternehmen das Herzstück der Wasserstofftechnologie in die Hauptstadt. Der
Produktionsbeginn am Standort an der Huttenstraße in Berlin Moabit ist für 2023
vorgesehen. Hier kann die Infrastruktur einer bereits vorhandenen Halle genutzt
werden, in den kommenden Monaten entstehen dort auf rund 2.000 Quadratmetern für
rund 30 Millionen Euro neue Fertigungslinien für die zukunftsweisende
Technologie. Am Standort werden heute vor allem Gasturbinen gefertigt, die zu
den leistungsstärksten und effizientesten weltweit gehören. Sie können bereits
heute mit bis zu 50 Prozent Wasserstoff betrieben werden, bis zum Jahr 2030
soll ein kompletter Wasserstoffbetrieb möglich sein. In der Hauptstadt bündelt
Siemens Energy nun die Kompetenzen beider Bereiche und liefert so einen
wichtigen Baustein für eine sichere und erfolgreiche Energiewende. Dazu zählt
auch das Geschäftsfeld rund um die Stromübertragung: Im Schaltwerk Berlin stellt
Siemens Energy innovative Produkte für die weltweiten Hoch- und
Höchstspannungstrassen her und sorgt so dafür, dass der Strom auch zuverlässig
bei den Verbrauchern ankommt.
- Einstieg in die CO2-neutrale
Schifffahrt im industriellen Maßstab
- Siemens Energy realisiert
Elektrolyseanlage mit einer Leistung von 50-Megawatt
- European Energy wird die Anlage in
Dänemark betreiben
Siemens Energy hat einen Auftrag über die Lieferung
einer Elektrolyseanlage von European Energy erhalten. Der dänische Entwickler
und Betreiber von grünen Stromprojekten entwickelt das weltweit erste
kommerzielle Großprojekt zur Herstellung von eMethanol. Den dafür notwendigen Wasserstoff
soll eine 50-Megawatt (MW)-Elektrolyseanlage von Siemens Energy liefern. Sie soll in Kassø im Süden Dänemarks entstehen. Das Projekt wird kostengünstigen grünen
Strom aus einem Solarpark vor Ort mit einer Leistung von 300 MW nutzen, um
wirtschaftlich Kraftstoff herstellen zu können.
Endverbraucher des eMethanols werden unter anderem die Reederei Maersk
und der Kraftstoffhändler Circle K sein. Das Projekt sichert die Versorgung für
das erste mit eMethanol betriebene Containerschiff von Maersk und markiert
damit den Einstieg in die CO2-neutrale Schifffahrt im industriellen Maßstab.
Der Start der kommerziellen Methanolproduktion ist für die zweite Jahreshälfte 2023
geplant.
Am
9. Februar 2022 haben wir um 07:00 Uhr MEZ die Finanzzahlen für das erste
Quartal des Geschäftsjahres 2022 veröffentlicht. Die Telefonkonferenz für
Journalisten wurde ab 08:30 Uhr MEZ live übertragen.
- Die anhaltenden Einschränkungen in den globalen Lieferketten stellen das Geschäft vor Herausforderungen. Während Gas and Power (GP) eine solide operative Leistung zeigte, war Siemens Gamesa Renewable
Energy (SGRE) stärker als erwartet durch die angespannten Beschaffungsmärkte beeinträchtigt und sah
sich zudem projektbezogenen und technischen Herausforderungen gegenüber.
- Beide Segmente trugen zu einem weiteren starken Quartal beim Auftragseingang bei, der sich auf
8,3 Mrd. € belief und damit um 10,1% auf vergleichbarer Basis (ohne Währungsumrechnungs- und Portfolioeffekte) zunahm. Das starke Book-to-Bill-Verhältnis (Verhältnis von Auftragseingang zu Umsatzerlösen) von 1,40 führte zu einem neuen Höchststand des Auftragsbestands von 87,1 Mrd. €.
- Die Umsatzerlöse lagen mit 6,0 Mrd. € entsprechend unseren Erwartungen unter dem Vorjahresniveau.
Der Rückgang um 11,4% auf vergleichbarer Basis ergab sich aufgrund des zeitlichen Ablaufs bei der Abarbeitung großer Projekte in beiden Segmenten sowie der angespannten Lieferkettensituation, die vor
allem die Umsatzgenerierung bei SGRE beeinträchtigte.
- Während GP sein Angepasstes EBITA stark verbesserte, berichtete SGRE ein negatives Ergebnis von
318 Mio. €, beeinträchtigt durch Mehrkosten in den Lieferketten und Anlaufproblemen bei der 5.X-Plattform des Onshore-Bereichs.
- Das Angepasste EBITA von Siemens Energy betrug minus 57 Mio. € (Q1 GJ 2021: plus 243 Mio. €), wobei
das negative Ergebnis von SGRE ausschlaggebend war. Im abgelaufenen Quartal fielen unerhebliche Sondereffekte in Höhe von insgesamt plus 6 Mio. € (Q1 GJ 2021: minus 123 Mio. €) an. Das Angepasste
EBITA vor Sondereffekten von Siemens Energy lag bei minus 63 Mio. €, gegenüber plus 366 Mio. € im
Vorjahresquartal.
- Der Verlust nach Steuern betrug 240 Mio. € (Q1 GJ 2021: Gewinn nach Steuern von 99 Mio. €). Das entsprechende unverwässerte Ergebnis je Aktie lag bei minus 0,18 € (Q1 GJ 2021: plus 0,09 €).
- Der Free Cash Flow vor Steuern verbesserte sich aufgrund einer beachtlichen Leistung von GP sehr stark
gegenüber dem Vorjahresquartal auf minus 69 Mio. € (Q1 GJ 2021: minus 388 Mio. €).
- Aufgrund der Geschäftsentwicklung von SGRE im abgelaufenen Quartal und des angepassten Ausblicks
hat Siemens Energy seine Prognose für das Geschäftsjahr 2022 aktualisiert und wird seine bisherigen
Erwartungen für die Angepasste EBITA-Marge vor Sondereffekten des Siemens Energy Konzerns für das
Geschäftsjahr 2023 überprüfen. Für das Geschäftsjahr 2022 geht der Vorstand für den Siemens Energy
Konzern nun von einer vergleichbaren Umsatzerlösentwicklung in einem Bereich von minus 2% bis plus
3% sowie einer Angepassten EBITA-Marge vor Sondereffekten zwischen plus 2% bis plus 4% aus.
Christian Bruch, Vorsitzender des Vorstands der Siemens Energy AG:
„Die solide Entwicklung bei Gas and Power zeigt, dass wir mit der Transformation vorankommen. Unsere
Maßnahmen beginnen zu greifen, die Ergebnisse gehen in die richtige Richtung. Die erneute Gewinnwarnung von Siemens Gamesa Renewable Energy ist dagegen ein Rückschlag und für alle Aktionäre enttäuschend. Als Mehrheitsaktionär werden wir SGRE weiter dabei unterstützen, den Turnaround im OnshoreGeschäft auch in einem schwierigen Marktumfeld zu erreichen“